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Operation Die Auswahl des chirurgischen
Therapieverfahrens muss die zugrunde liegende
Schilddrüsenerkrankung, den Funktionszustand der
Hormonproduktion und die anatomischen Gegebenheiten
berücksichtigen. Bei der herkömmlichen
Operationsmethode erfolgt der ca 7 - 9 cm lange Zugang zur
Schilddrüse über den sog. Kocher-Kragenschnitt
oberhalb der Drosselgrube (Jugulum). Entwickungsansätze
verschiedener neuer OP-Methoden Die kosmetischen Ergebnisse nach der
konventionellen Operation sind nicht immer zufrieden
stellend, zumal die Narbe im sichtbaren Bereich des Halses
liegt, der vor allem im Sommer durch Kleidung nur schwer zu
verstecken" ist. Diese Narben können für den
Betroffenen eine erhebliche Belastung darstellen, so dass
sich einige Chirurgen im Zuge der Umstellung vieler
Bauchoperationen auf minimalinvasive Eingriffe
(Spiegelungsoperationen) auch Gedanken zu miniaturisierte
Zugangswegen zu Schilddrüse machten. Diese Entwicklung führte zu
einigen Variationen im Zugangsweg zur Schilddrüse, die
teilweise aus verschiedenen Gründen wieder verlassen
wurden: Versuche die Hautschnitte im Bereich
der Achselhöhle vorzunehmen und die Strecke zum Hals zu
untertunneln waren mit Risiken verbunden, die bei der
herkömmlichen Operation nicht eingegangen werden
mussten. So bestand das Risiko, wichtige Nerven im Bereich
der Achselhöhle zu verletzen und damit dem Patienten
Schäden, im Sinne von Gefühlsstörungen und
Bewegungseinschränkungen im Bereich des Armes,
zuzufügen. Dieser Zugang zur Schilddrüse konnte
sich deshalb nicht etablieren, da die Risken im Vergleich
zur klassischen Methode" nachweislich höher
waren. Auch Versuche, die Hautschnitte im
Bereich der Brustwarze zu setzen, können zu nicht
unerheblichen kosmetischen Problemen führen, so dass
auch dieses Verfahren keine nennenswerte Akzeptanz
erlangte.
Endoskopisch
unterstützte Schilddrüsenoperation
(MIVAT) Die Entwicklung der sog. MIVAT war
der dritte Ansatz, einen alternativen Weg in den
Schilddrüsenbereich zu schaffen. Die MIVAT,
(abgekürzt: Minimalinvasive Video Assistierte
Thyreoidektomie) kombiniert die Vorteile der klassischen
Operationsmethode mit denen der endoskopischen Chirurgie.
Bei dieser Operationsmethode wird, wie bei der klassischen
Operation, ein Schnitt im Bereich des Halses gewählt,
der jedoch in seiner Länge mit weniger als die
Hälfte des herkömmlichen Schnittes
auskommt. Das Operations-Gebiet wir mit
Wundhaken offen gehalten. Die Präparation der einzelnen
Strukturen erfolgt nun jedoch unter Sicht eines Endoskops.
Dies ermöglicht den deutlich kleineren Hautschnitt,
dabei aber eine sichere Präparation der anatomischen
Strukturen. Ein erfahrener
Schilddrüsen-Chirurg kann somit nach kurzer Zeit das
neue Verfahren mit der gleichen Routine durchführen,
mit welcher er bislang Erfolge erzielt hat. Das eigentliche
operative Vorgehen ändert sich folglich nicht
wesentlich im Vergleich zur standardisierten Therapie mit
geringen Risiken. Wie man in der folgenden Abbildung
erkennen kann, ist die Narbe extrem klein und somit
praktisch nicht zu sehen. Die noch vorhandene
Umgebungsrötung ist nur in der frühen
postoperativen Phase vorhanden und bildet sich
vollständig zurück. Diese minimalinvasive Technik scheint
sich auf Grund der exzellenten kosmetischen Ergebnisse
durchzusetzen, da sie trotz Verkleinerung des Zugangsweges
nicht mit einem höheren Komplikationsrisiko für
den Patienten verbunden ist.